Der Engel kündigt Maria die Geburt des Kindes an.
„Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.“
(Lukas 1, 28-31)
Zu sehen ist der Engel Gabriel, der Maria die Geburt Jesu ankündigt. Er ist mit vier Flügeln dargestellt. In der Mitte des Bildes sieht man eine Taube als Symbol für den Heiligen Geist. Maria ist rechts zu sehen, dahinter verbirgt sich ein roter Torbogen,
Traditionell kommt der Engel der Verkündigung von links. der Seite, wo etwas entsteht, wo Pläne gefasst werden und etwas verkündet wird. Die rechte Seite mag für die Zukunft stehen, wo Pläne zur Erfüllung drängen und umgesetzt werden. Hier wartet die Welt hinter dem großen Torbogen auf Maria.
Die Geburt im Stall
„Und sie gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an.“
(Matthäus 2, 1)
Im Mittelpunkt des Fensters sind Maria und das Jesuskind zu sehen. Josef fehlt. Dargestellt sind auch Ochs und Esel, zwei Hirten und vier Schafe. Im oberen Teil des Bildes befinden sich mehrere Engel mit vier Flügeln.
Oben rechts im Bild ist eine Frauengestalt zu sehen. Ein Motiv das Crodel in einigen seiner Geburtsszenen eingefügt hat. Es ist unklar, wer dort dargestellt wird: Vielleicht Anna, die Mutter von Maria, der Künstler selbst, oder einfach ein Besucher im Stall, der von außen das Geschehen beobachtet.
Ganz unten, am Bildrand kann man Kreaturen mit großen Augen, Mäulern und Zähnen erkennen, die sich ineinander verbeißen.
Das ganze Fenster ist im Vergleich zu den anderen sehr unruhig gestaltet: Mitten in dem Chaos dieser Welt wird Jesus geboren.
Die Flucht nach Ägypten
Als die Weisen aber hinweg gezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleibe dort, bis ich dir ´s sage, denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen
(Matthäus 2, 13)
Dargestellt ist die Heilige Familie auf der Flucht in ein sicheres Land. Sie gleichen damit den vielen tausend Menschen, die in ihrer Heimat keinen sicheren Ort mehr haben und als Flüchtlinge Grenzen überschreiten.
Maria sitzt auf einem Esel, der von Josef geführt wird, sie trägt das Kind auf dem Schoß. Josef blickt zurück auf die reitende Maria.
Über den Reisenden sind Engel zu sehen. Sie schauen aus den Bäumen hervor und sollen der Familie vermitteln, dass sie auch im fremden Land und auf der Flucht nicht allein und gottverlassen sind, sondern behütet und gesehen werden.